Dank Internet ist es möglich geworden, Kindheitserinnerungen zu rekuperieren. Auf der Reise an den Adriastrand zeigte der Vater damals nach dem Nachtessen in Parma diese Pfeilerhalle des Palazzo Communale. Es fand darin gerade ein Mercato für Bücher statt. Obwohl der modernen Architekturbewegung angehörig, faszinierte ihn offenbar dieser historische öffentliche Raum. Die beiden unteren Bilder zeigen Parma, oben das städtebaulich noch nicht genutzte Potenzial in Zürich und nebenan eine Nutzung in Paris unter dem Dach der Méteo Aérien.
Der mögliche Raum der Zürcher Halle geht seitlich weit über den Zwischenbereich der Pfeiler hinaus, denn die Konstruktion weist auskragende Flügel auf. Diese gab es schon in den siebziger Jahren. Doch mit der Einzwängung der Tramlinie zwischen die Stützen kam um 2010 auch beidseitig die enge Pfostenreihe. Damit war die Blockade der Fussgängerzirkulation über die Hardstrasse – und damit im Herzen von Zürich West – fast perfekt. Das bekümmert «zuerivitruv» seit Dezember 2021 und führte seither zur Produktion von bereits 7 Postings zu diesem Thema. Doch gibt es auch weiterhin grosse Vorteile dieser Umbauetappe: Die verbreiterten Flügel und die balkonartig auskragenden Busstationen mit den grosszügigen Spiraltreppen, die den Raum der Hardstrasse erstmals richtig erlebbar machen. Auf beiden Seiten haben die Architekten ein nachts nach innen wirkendes Leuchtband installiert. Es begeistert, denn es gleitet in tiefer Flugbahn durch das Herz von Zürich West. Alles scheint vorbereitet für ein einigendes Dach in Zürichs Westen. Es braucht nur noch die Verlegung des Trams auf die seitlichen Strassen, wo es eigentlich auch hingehört. Über die Nutzung der überdeckten Längshalle muss man sich in dieser zentralen Lage keine Sorgen machen. Wann kommt der Architekturwettbewerb?