Zürich ist stadtbildschwach geworden. Das könnte in der Schule begonnen haben – in den fünfziger Jahren hiess das Fach «Realien». Heute ist kaum mehr etwas davon übriggeblieben. Wird jedes Hochhausprojekt in den Abstimmungen durchgewinkt weil sich diese Schwäche der Stadtseele auf die Bevölkerung übertragen hat? «zuerivitruv» will da aber nichts behaupten.
Anfänglich genügte der See als Gestaltungselement und die Antwort darauf mit den grossartigen Quaianlagen 1885. Dann wurde die Bahnhofstrasse angelegt – vom neuen Bahnhof bis zu den Schwänen. Ein Höhenplafonds für die Gebäude und eine grosszügige Portion Paris-Stil begründete die Ästhetik der berühmt gewordenen Strasse. Es folgten die Wohnquartiere Enge, Aussersihl, Zürichberg und Seefeld.
Gestaltungsschwach fiel dann das grosse Gebiet des Sihlfelds aus; einschliesslich der dortigen Eingemeindungen. Die Zeit der Auflösung und Freigabe des Industriequartiers fiel mit dem Erlass von Hochhauszonen zusammen und Zürich West wurde deren leichte Beute. Der unkontrollierte Wildwuchs machte das «Zürcher Stoppelfeld» innerhalb von 20 Jahren zur beklagenswerten Tatsache.
Hätte 1983 der damals sehr progressive Stadtzürcher Heimatschutz nicht die «Hochhausausschlusszone Innenstadt» in einer Abstimmung durchgebracht, wäre auch der historische Zentralbereich heute ein Stoppelfeld. Alles zeigt: Zürich braucht jetzt einen Paradigmenwechsel und mutige Akte des Städtebaus!
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