Der Begriff «low rise – high density» zirkuliert bereits seit Jahrzehnten. Er markiert eine Entwicklungsstufe im Wohnungsbau des Westens nach den ernüchternden Erfahrungen mit «high rise»: Banlieue Paris, Gropiusstadt und Marzan in Berlin und die Plattenbauten des Ostens. Zwei Kriterien beendeten die Karriere des herzlosen Massenwohnungsbaus. Es ist die zu grosse Zahl, die der Mensch nur schlecht erträgt und die Loslösung von der Wohnumgebung durch Stapelung in die Höhe. Absonderung im Grossmassstab hat nicht funktioniert.
Mit dem Rezept «low rise – high density” (auf Deutsch: verdichteter Flachbau) wird Wohnen und Umfeld als Einheit gesehen. Wie das Leben sich zwischen Innen und Aussen abspielt, soll es sich auch mit dem Wohnen verhalten. Dieses Geflecht ist baulich abzubilden und nicht technokratisch die grosse Zahl allein.
Das Bild zeigt die inzwischen schon fast zur Ikone gewordene Siedlung Kalkbreite. Auch die ängstlichste Mutter lässt hier ihr Kind nach draussen und es wird dort Freunde finden. Solche Bedingungen des nahen und direkt erreichbaren Aussenraums müssen künftig Grundlage für den Wohnungsbau werden.
Vergegenwärtigen wir uns die Abstimmungsvorlagen der Stadt Zürich innert Jahresfrist (Tramdepot Hard, Hardturm, Thurgauerstrasse und Letzi), so müssen wir mit grosser Enttäuschung feststellen, dass sich der Paradigmenwechsel zum verdichteten Flachbau nach wie vor nicht ereignet hat.
Bild: Volker Schopp / Tagblatt
@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich@architects_4_future_zurich
#stadtallianz