Carceri

Zürich ist daran, im Tunnelblick von Ausnützung und Verdichtung – überaus eifrig und unüberlegt – seine Identität als Stadt im schönen und weiten Gletschertal zu verlieren. Situationen wie im Bild links werden zunehmen; die Silhouetten der Türme werden sich überschneiden und zu undurchdringlichen Wänden zusammenschiessen. Das weite Gletschertal wird uns weggenommen.

«Carceri» heisst eine Serie von Radierungen, die der römische Archäologe, Künstler und Architekt Giovanni Battista Piranesi im 18. Jahrhundert geschaffen hat. Das Bild rechts zeigt eine seiner eine Architekturphantasien, die sich erstaunlich gut dazu eignet, die Verengung von Blick und Seele durch aufragende Wände zu veranschaulichen: Tägliche Trostlosigkeit tritt an Stelle des aufmunternden offenen Blicks über die Dächer der Stadt hinweg in die Landschaft hinaus. 


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2 Kommentare zu “Carceri”

  1. Durch das Lesen Ihrer Einträge betr. Vergleich Städtebau international/Zürich wird mir klar, weshalb für mich Zürich nicht mehr Zürich ist. Das Stadtbild wirkt auf mich verzerrt.
    „Verdichtetes Bauen“ ist meiner Meinung nach die Antwort auf eine grössenwahnsinnigen Gesellschaft: Laut Bundesamt für Statistik ist der Bedarf an durchschnittlichem Wohnraum in den vergangenen 50 Jahren um 25% gestiegen.
    Danke für Ihre Initiative gegen Hochhäuser!

    1. Verdichtung muss durch das Gemeinwesen (Bauämter) sorgfältig und gekonnt geformt werden. Einfach einen Hochhauswildwuchs zuzulassen, wie in Zürich, ist ein Versagen. Es ist Laissez-Faire. Etwas lächerlich ist das Geschehen, wenn man bedenkt, dass Paris bei vierfacher Bewohnerdichte ohne Hochhäuser auskommt.

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