Bauen mit Stolz oder nur Placement?

Bis zum 1. Weltkrieg war es in Zürich selbstverständlich, mit Stolz und Dekor zu bauen. Man kann sogar von einem Wettrennen um die Gunst der Mieter sprechen. Sehen Sie sich eines der vielen Beispiele an der Ottikerstrasse im Kreis 6 an (Bild links). Dichtes Wohnen, wohlverstanden.

Die ökonomischen Bedingungen änderten sich und die frühe Moderne produzierte mit dem Neubühl in Wollishofen und dichter mit dem Hohenbühl beim Kreuzplatz Musterbeispiele der Wohnlichkeit, auch für Familien.

Unsere Gegenwart stapelt Menschen in «Placements» in die Höhe. Das sind eiskalte Anlageplatzierungen für anonymes Grosskapital. Bevorzugt wird das Hochhaus zusammen mit Bausummen von über 100 Millionen Franken. Das Bauamt ist willfährig und bewilligt pünktlich. Wenn nötig mit einem Gestaltungsplan. Städtebauliche Überlegungen gibt es keine mehr.

Es ist vorstellbar, dass das Bauamt einer zivilisierten europäischen Stadt die Grossinvestoren im Interesse der Bürgerschaft lenkt. Das hat vor bald 170 Jahren Georges Eugène Haussmann in Paris begonnen und bewiesen: Mit klugen städtebaulichen Vorgaben und Bauregeln, die in der Anwendung über Jahrzehnte höchste Qualität erzeugten.

Zürich hat seit dem Erlass der Hochhauszonen 2002 ein «Stoppelfeld» produziert, das dem Charakter seines offenen Gletschertals zuwiderläuft. «zuerivitruv» meint: Städtebau und Architektur muss wieder gewinnen, damit die Kapitalinvestitionen zum Nutzen der Stadt platziert werden.

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