Die Universität schreitet in diesem Jahrhundert mit der Verdichtung fort. Das Kollegiengebäude aus dem Jahr 1914 mit dem eindrücklichen Innenhof, um den herum alle Disziplinen auf einen Blick sichtbar versammelt sind, brauchte einen weiteren und grösseren Hörsaal. Im Inneren wurde er an den grossen Hof angedockt und im Äusseren in die Böschung am talseitigen Abhang zwischen die im letzten Posting erwähnte Mensa und das Kollegiengebäude gesetzt. Im Bild sind es die rot eingefärbten Betonkuben. Die Dachfläche dient als Vorplatz mit Reflecting-Pool. Im gleichen Zug erhielt auch die benachbarte Mensa eine öffentlich zugängliche Dachterrasse.
Das ist der zweite Erweiterungs- und Verdichtungsschritt. Beide brachten auch neben ihrer neuen Nutzfläche Gewinne für das Ganze. Am Wochenende ereignet sich – oft mit Alpenblick – Modefotographie und Skateboard.
Die Beispiele zeigen, wie Verdichtung – ohne die Kurzschlusshandlung eines Hochhauses – funktioniert. Mit Sorgfalt und Kultur baut die Universität an unserer Stadt weiter. Die beiden Bausteine lassen eine schöne Zeitdynamik über die Jahrhundertwende spürbar werden*. Tragisch ist, dass das Hochbaudepartement gleichzeitig und immer noch disruptive Hochhausprojekte von Grossinvestoren begünstigt.
* Vielleicht wird «zuerivitruv» einmal die positive Dynamik bei der Entwicklung des Louvre über die Jahrhunderte darstellen.