«zuerivitruv» denkt, dass sich ein Richtplan mit Horizont 2040 mit der Zukunft befassen sollte: Einen Kurs festlegen und dann laufend auf der Fahrt korrigieren. Eine Leitlinie, nicht kleine und kleinste Festsetzungen. Beim Zürcher Richtplan ist es sogar so, dass ein Kurs, der die neuen Erkenntnisse im Städtebau berücksichtigt, fehlt. Viele hatten nach 2002 noch Freude und waren stolz auf die ersten Hochhäuser der neuen Generation. Inzwischen haben wir das hässliche «Stoppelfeld» – Resultat einer Laissez-Faire-Baupolitik. Wir sind in einer Sackgasse, wollen es aber noch nicht erkennen und die Fehler nicht eingestehen. In diesem unglücklichen Stadium ist der bereits 2016-18 verfasste und letzten Frühling leicht ergänzte Richtplan stehen geblieben. Manche Partei hat in der Verhandlung noch Zugaben eingebracht. Damit hat der im Kleinen zu detaillierte Plan noch Gegensätzliches aufgenommen.
Zum Beispiel: Statt Hochhäuser zeitgemäss zu disziplinieren, oder die Hochhauszonen gänzlich aufzuheben, wurde deren Förderung mit einer Höhenfreigabe und der Möglichkeit von Hochhaus-Ballungen beschlossen. Ein zeitlich veralteter Plan ist also noch rückständiger geworden. Auf der Strecke bleibet das Zukünftige: Ökologie, Energie, Soziales und damit verbunden das Stadtbild.
Und: Das visionsarme Gerüst ist zu schwach um die auf Investition wartenden Millionen/Milliarden zum Nutzen der Stadt zu lenken (siehe letztes Posting).
Bild: NZZ 21.10.2021 (Ausschnitt)