Das kann uns allen passieren!

Ein Neubau, gemäss Bauzone? – bewegt sich üblicherweise im Rahmen dessen, was im Quartier schon da ist und war irgendwann einmal zu erwarten. Doch neuerdings müssen Nachbarn auf Überraschungen gefasst sein, denn das Hochbaudepartement bewilligt überall, wo ein Immobilienkonzern fündig wird, ein Hochhaus. Je nach Hochhausgebiet sind Höhen von 40, 60 oder sogar 80 Metern möglich. Man rechnet für Wohnen etwa mit 3 Meter pro Geschoss und ist in den Wohn-Zonen W3, W4, etc. auf 9 oder 12 Meter gefasst. Neueren Datums kommt das zurückgesetzte Attikageschoss von nochmals 3 Metern dazu. Das ist ein Massstabssprung, der für eine mitteleuropäische Stadt ungut ist: 15 zu 80 Meter. Der Quartiermassstab wird zerrissen, der offene Himmel gestohlen und erdrückende Baumasse vor die Nase gesetzt.

Es ist eine Zivilisationsfrage, ob wir das Hochbaudepartement mit seiner Praxis weiter gewähren lassen wollen. Doch zuerst kommt noch die Tagesordnung mit der Richtplanabstimmung. Wie in vorgängigen Postings gesagt, ist darin die totale Freigabe der Höhen für Hochhäuser über die oben genannten Limiten hinaus enthalten. Dazu kommt noch die Möglichkeit von Hochausballungen. Deshalb müssen wir zuerst einmal diesen «Richtplan Siedlung» am 28. November ablehnen. Dann muss im Zusammenhang mit den Wahlen vom nächsten Februar versucht werden, diese Bevorzugungspraxis von Immobilienkonzernen auf Kosten der Nachbarschaften, der  Quartiere und unseres Stadtbilds zu beenden. Wer macht mit?

Bild: Swiss Life-Turm in Altstetten.

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