In der allgemeinen Desorientierung darüber, wie eine europäische Stadt in Zeiten nach dem einseitigen Wachstumsdenken aussehen soll, zeichnen sich für die neue Epoche neue Wege ab. Beim Wechsel der grundlegenden Leitsätze geht es um den Übergang von «Wachstum um jeden Preis» zu einer Lebensart «im Gleichgewicht mit dem Planeten». Das nennt sich Paradigmenwechsel. Der geistige Kompass muss neu ausgerichtet werden.
Was zeichnet sich für die Stadt ab? Vielleicht geht es so: alle Kraftakte vermeiden. Wie sieht denn eine solche Stadt aus? Wenn sie Hügel hat, vielleicht wie Rom. Nichts ragt heraus, alles ist von Grün durchzogen. Das gilt dort sogar für den modernen Stadtteil EUR. Rom und viele andere europäische Städte helfen uns mit dem Erscheinungsbild. Davon kann ausgegangen werden. Darauf können die neuen Leitsätze angewendet werden.
«Low energy» heisst «low rise – high density». Mit diesem Besteck lässt sich an das Bestehende anknüpfen. Das falsch Gebaute bleibt bestehen, das Neue folgt den neuen Leitsätzen. Damit das glückt, braucht es ein starkes Bauamt, das die Regeln vorschlägt und auch, was bisher nicht geschehen ist, die grossen Bauherren und deren Kapital lenkt. Beide, Bevölkerung und Investoren, werden dann zufrieden sein, weil sie auf dem richtigen Weg sind: sie bauen Zivilisation. Ohne überzeugende Vorgabe geht das nicht. Darum muss zuerst einmal der Richtplan Siedlung abgelehnt werden, damit der Weg für Besseres frei wird. Im kommenden Februar gibt es Wahlen!