Kein Silodasein im Hochhaus! Das ist weder schweizerisch noch europäisch. Diese Erfindung der vergangenen «Moderne» ist längst soziologisch und ökonomisch infrage gestellt. Wohnblöcke in Marzahn (ehem. Ostberlin) und in Paris die Siedlung «Cité des 4000» sind abgebrochen. Doch immer flackert die Hochhausidee wieder auf. Es muss psychologisch sein. Handelt es sich um Fussball, endet es mit 1 : x; beim Hochhaus jedoch immer im Beton und dies für alle Ewigkeit. Ökologie, Stadtdurchlüftung, Soziologie, Stadtbild, alles spricht dagegen. Statt schädlicher Kraftakte, ist heutzutage die Schonung des Planeten angesagt. Mildere Baumethoden bringen auch friedlichere Bebauungsformen: Haus, Strasse und Quartier durchgrünt und im Gleichgewicht; das Haus und seine Umgebung im Zusammenhang.
Wer will denn noch das Hochhaus? Es ist einzig der Investor. Er ist am «Placement» seines Kapitals interessiert. Der der Stadt geschuldeten Baubeitrag interesseiert ihn weniger. Tun dass die meisten Investoren, geht die Baukultur auf Talfahrt. In Zürich resultiert das formlose «Stoppelfeld» der neuen Hochhäuser. Das ist die unwillkommene Art von Unternehmertum. Die Stadt muss – wie beim Judo – den Angriff parieren und lenken. Eine gute europäische Stadt kann das. Kann es Zürich?
Im Bild ist festgehalten, um was es einzig geht: Mehr Miete für den Immobilienkonzern ab dem 7. Stock. Und damit verbunden: über uns hinwegschauen. Die Nachteile mit der verstellten Nachbarschaft tragen dann wir alle. Das ist unsere ungefragte Opferrolle, wenn künftig nicht eine gewisse Ordnung das Bauen der Stadt regelt. Die ist mit der Bau- und Zonenordnung zwar längst gegeben, wird aber zugunsten dieser schädlichen Eingriffe umgangen. Das missbrauchte Instrument dafür ist der sogenannte Gestaltungsplan. Der Pförtner ist immer wieder das Amt für Städtebau, eine Abteilung des Hochbaudepartements unter Leitung von Stadtrat André Odermatt.