Städtebau am Pfauen?

«zuerivitruv» könnte diesen Fall als «Idee für Zürich Nr. 2» bringen, doch datiert er über zehn Jahre zurück. Eine nichtgenanntwerdenwollende Person sagte dazumal: «Zürich ist eine Bankenstadt – Chipperfield baut ihnen jetzt einen Tresor».

Da gab es, besonders aus heutiger Sicht, eine bessere Idee. Sie kam etwas spät, denn der Gestaltungsplan für den «Mocken» im Stadtbild lag bereits vor. Doch die Idee war mit ihrer ökologischen Sanftheit und der städtebaulichen Klugheit ihrer Zeit voraus. Lassen wir die Bilder sprechen: links der heute gebaute Stand, rechts die damals vorgeschlagene Alternative.

Zürich hätte in Europa mit einem Stadtpark inmitten eines Museumskomplexes punkten können. Ein elektronisches Sammelbillett hätte die drei thematisch verschiedenen Museen erschlossen. Anstelle eines Neubaus wäre das Gebäide der Alten Kantonsschule und das Schulhaus Wolfbach Museumserweiterung geworden. Die Park-Mitte mit einer Gastronomie- und einer Eventhalle wäre öffentlich und geräumig gewesen. Jetzt ist die Mitte durch den Klotz besetzt und sagt «weg mit Euch». Dem Pfauen ist die Seele verloren gegangen. Nicht nur das: auch eine innerstädtische Perspektive vom Kunsthaus hinauf bis zur Alten Kantonsschule. Das ist immerhin der stolze Prachtbau des Zürcher Frühliberalismus, Freitreppe eingeschlossen. Gute europäische Städte offerieren zur Verbesserung des räumlich-visuellen Klimas ab und zu eine innere Perspektive. Denken wir dabei an Wien mit der befreienden Sicht zur Gloriette hinauf, oder an Rom mit der spanischen Treppe.

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