Im vorangehenden Posting ist mit dem Generationenwechsel in der Politik und dem Paradigmenwechsel im Bauen und Planen der herrschende Seegang beschrieben worden. «zuerivitruv sucht im neuen Jahr Tritt zu fassen. Aus der Zeit gefallenes muss abgeräumt werden. Das ist der untere Abschnitt des Bildes, der die überholten Methoden des Städtebaus (besser: die Abwesenheit des Städtebaus) in Zürich brandmarkt. Der «Ciel ouvert» ist die Bühne für die neuen Paradigmen: sanft, ökologisch, sozial und risikoarm.
«On veut des arbres, pas cette merde» sagt ein Strassenplakat in einem Banlieuequarier von Paris. Wir verspüren das Vakuum, wir sind noch nicht gewohnt «vernünftig» zu denken. «Modern» hiess einseitig maximieren und Schönheit, Ökologie, Klima oder menschengerechtes Wohnen ausser acht zu lassen. Zürich ist zum Investitionsteppich geworden, mit Unterstützung des Hochbaudepartements. Wir werden das neue Hochhausleitbild des Amtes für Städtebau – so es überhaupt noch präsentiert wird – als Tief- und hoffentlich Endpunkt erleben müssen. Wir werden es als «Weiterfahren auf dem falschen Weg» ablehnen müssen. Politik und Bürgerschaft werden schon in nächster Zeit gefragt sein.
Wir stehen vor der Aufgabe, eine neue Ästhetik zu schaffen. Nicht abgehoben, sondern als optimales und freundliches Weiterschreiben an der Zürcher Baugeschichte unter den neuen Paradigmen. Die besten Kräfte sind gefordert, es ist ihnen freie Bahn zu gewähren.