Es gibt in Zürich frühe Beispiele für Hors-Sol-Wohnen. Vier oder fünf Etagen im urbanen Flachbau sprechen noch mit dem Boden. Mehr ist Hors-Sol, Schichtung, Stapelung und vom Empfinden her «Massenunterbringung» oder «Batteriehaltung» von Menschen. Die Wohnungstür hat mit dem Wohnumfeld nichts mehr zu tun. Zuviel Lift und Treppe schiebt sich dazwischen.
Also sind es zwei Phänomene, die den Menschen von seiner urbanen Bezugsebene entfremden: die trennende Distanz und die grosse Zahl. Etwa ab dem 3. Stock muss die Mutter immer mitgehen, es gibt kein freies Ein und Aus für das Kind. Da vergehen wertvolle Jahre in Isolation statt in Beziehung mit anderen Kindern. Das Hors-Sol-Kind hat die Spielkonsole und Instagram als Bezugsperson, das freie Kind im urbanen Flachbau lernt den Umgang mit anderen Menschen: das Spiel, die Kommunikation, das Kräftemessen und Freundschaften begründen.
Eine Zivilisation, die Menschen stapelt, ist keine gute Zvilisation. Die Ausflüge ins Lochergut und später in die Türme der Hardau haben Zürich kein Glück gebracht. In der Zeit des Paradigmenwechsels schlägt jedes Hochhaus als Strömungshindernis im Stadtklima negativ zu Buche. Warum betätigen sich das Hochbaudepartement (Stadtrat André Odermatt) und als Teil davon das Amt für Städtebau (Direktorin Katrin Gügler) zunehmend und immer noch als Hochhaustreiber?