Zü-han aufgeflogen

«zuerivitruv» wollte ein geeignetes Bild kreieren, doch da kam ihm im Netz von anderer Seite obiges Bild entgegen. Es zeigt, welche Zukunft für unsere Stadt seit 2019 hinter verschlossener Tür geplant wird: Hochhausbolzerei im System «Wildwuchs». Wo ein Immobilienkonzern ein Grundstück findet, soll er ungehemmt ein Hochhaus in den Himmel strecken können. Dazu müssen die im Zonenplan geltenden Ausnutzungsziffern ausgehebelt werden, damit die Höhen überhaupt realisiert werden können. Die Umgehung findet mittels sogenannten Gestaltungsplänen statt. Die Bau- und Zonenordnung ist für alle gleichermassen verpflichtend und stellt eine grundlegende demokratische Errungenschaft dar.

Die vorgesehene «Wuhanisierung» unserer Stadt ist mit der Überschrift Zü-han in Worte gefasst. Sie steht für «freie Bahn den Immobilienkonzernen»; Zürich als freie Deponie für Immobilien-Placements. Mehrmals hat «zuerivitruv» darauf hingewiesen, dass es den qualitätsvollen privaten Bau gibt und dass auch auf Investition wartende Milliarden im Sinn einer Stadt gelenkt werden können. Ein frühes Beispiel war Haussmann in Paris: Alleestrassen, Höhenplafonds (le Gabarit) und Pärke. Ist es Schicksal, dass Zürich ausgerechnet in der zweiten grossen Bauperiode seiner Geschichte auf eine derart dilettantische Weise wachsen muss? Die Administratoren sind der Bauvorstand Stadtrat André Odermatt und seine Stadtbaumeisterin Katrin Gügler.

Die aufgeklärte europäische Bauszene weiss längst, dass solche Städtebauszenarien zum alten Eisen gehören. Angesagt sind: Low Energy, starke Durchgrünung, Quartier- und Nachbarschaftsdenken – kurz: verdichteter urbaner Flachbau. Es ist eine Zumutung, was die Bürgerschaft unserer Stadt in der heutigen Situation vorgesetzt bekommen soll.  Diese veralteten Konzepte sind übrigens offiziell immer noch unter dem Deckel. Wir haben einen Fall von «Leakage». «zuerivitruv» wird weiteres darüber berichten.

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