Wohin geht die Planungsenergie?

Es muss in einer prosperierenden Stadt wie Zürich eine Planung geben. Da sind einerseits die Baugesetze mit der grundlegenden und für alle gültigen Bau- und Zonenordnung (die Bezeichnung ist gut und spricht für sich selbst). Dann gibt es das Amt für Städtebau. Die Bewohnerschaft einer europäischen Stadt erwartet Stärke in der Disziplin Städtebau: Ob in Athen, Rom oder in der Grossstadt Paris – es braucht eine Idee, nicht für das Bauen, sondern für das Weiterbauen des gewachsenen Stadtkörpers. 

Seit 2019 werkelt die Stadt Zürich hinter verschlossenen Türen über die Revision ihres Hochhausleitbilds, statt – heutzutage – zu fragen, wie es überhaupt unter den neuen Paradigmen von Klima und Umweltschutz weitergehen soll: Hochhausplanung statt Studium des zeitgemässen Städtebaus. Der Dank, diese Hochhausplanung ans Tageslicht gebracht zu haben, geht an den Tages-Anzeiger. Das obsolet gewordene Hochhausthema wurde vom Amt für Städtebau herausgepickt und mit viel Aufwand «geboostert». Die Überlegungen für zeitgemässen Städtebau bleiben derweil auf der Strecke. Das Bauen geht aber weiter – die Lücke wird immer grösser und das gebaute Wachstum ohne Gestalt.

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