Schon vor der Offenlegung der lange unter dem Deckel gehaltenen Hochhausplanung durch den Tages-Anzeiger vom 1. Februar 2022 versuchte «zuerivitruv» bereits den Grund für die seltsame Leerstelle in Zürichs Städtebau zu finden. Seine Vermutung fiel auf die weitgehende Absenz von Städtebau an den Hochschulen: Architektur auf hohem Niveau JA, Städtebau NEIN.
Die nun offengelegte Irrfahrt bezüglich dem künftigen Hochhausleitbild scheint zu bestätigen, was bisher Theorie und Vermutung war. Zum Städtebau gehörte nämlich die Kenntnisnahme der neusten Entwicklungen: Unter anderem Verdichtungsmöglichkeiten im urbanen Flachbau und dessen ökologische, finanzielle und soziale Vorteile. Zur Erinnerung in diesem Zusammenhang: Paris hat ohne Hochhäuser die vierfache Einwohnerdichte Zürichs. Das Fuchteln mit Hochhäusern an Stelle von zeitgemässer Stadtplanung fühlt sich deshalb etwas peinlich an.
«zuerivitruv» hofft, dass die Debatte um die sich aufdrängende Bauwende jetzt endlich geführt wird. Sie hätten vor den Hochhausstudien geführt werden müssen. Die Zukunft des Städtebaus in Zürich kommt vor Einzelaspekten der Architektur. Auf den Gemeinderat wartet in diesem Jahr eine noble Aufgabe.