Der Verein «Pro Limmatraum» gibt in seiner im vorgängigen Posting behandelten Medienmitteilung der Befürchtung Ausdruck, die Limmatufer könnten mit Hochhäusern verbaut werden. Das ist begreiflich, denn in städtebaulicher Hinsicht gibt es kaum eine grössere Sünde als die Sonnenseite eines Gewässers mit einer Hochhauswand zu verstellen. Wer New York kennt – und «zuerivitruv» tut es – weiss, dass es nichts Tristeres gibt, als die dem East River zugekehrte Seite von Manhattan. Die Hochhauswand taucht das Ufer in einen traurigen Schatten. Auf dem Wasser gibt es kein Glitzern. Nur der grelle Himmel darüber sagt, dass die Sonne scheint.
In Zürich wird der beliebte Wipkingerpark mit seinen Sitzstufen am Wasser das erste Opfer sein. Grotesk ist der Umstand, dass im Programm des Architekturwettbewerbs Hochhäuser ausgeschlossen waren, der 1. Preis dann aber doch an ein Projekt mit zwei Hochhäusern ging. Die Häuser befinden sich im Bau.
Guter Städtebau eines Gemeinwesens ist die Suche nach Glück und einem schönen Ambiente für die Bevölkerung. Die in Gang gesetzten Planungen zeigen, wie weit entfernt von Realität, menschlichem Empfinden und Lebenskunst die Planungen des Amtes für Städtebau und seiner von ihm ausgesuchten Auftragnehmer sind.