Die Illusion der Aussicht

Wenn wir schon bei den Hochhäusern sind: Manhattan brachte bereits Ende des 19. Jahrhunderts solche hervor. Prominent: Das Singer Building des gleichnamigen Nähmaschinenherstellers. Dann Woolworth (Warenhauskonzern) bis zum Empire State Building (Rockefeller). Alle waren Bürohochhäuser, denen das auf-den-Leib-Rücken des nächsten kaum etwas anhaben konnte. Am Bildbeispiel des Flatiron Building sehen wir, dass der nächste Kandidat das Ende der Aussicht bedeutet. Im Falle einer Wohnnutzung ist das fatal und für die getätigte Investition ein grosses Risiko. Die erfahrene Zürcher Kantonalbank hat das bereits erkannt und ist schon auf Projekten ausgestiegen.

Alles spricht heute gegen das Hochhaus: Energieverbrauch, Ökologie, hohe Miete, Soziologie des Wohnens und das Stadtbild. Es bleibt nur die gefährdete Aussicht als Risiko des Investors. 

Kommen ebensolche Nachbarn – das zürcher Amt für Städtebau spielt mit dem Gedanken von Hochhausballungen – ist die entscheidende Aussicht dahin. 

     Bilder: Links Flatiron Building heute, rechts 1902. 

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