Wer will aus Zürich eine Investitions-Deponie machen?

Ist Zürich in der Zange der Grossimmos? Ist die Baubehörde zu schwach? Ist sie zu hörig? Das gebaute Resultat seit 2002, das städtebaulich defizitäre «Stoppelfeld», ist gebauter Beleg dafür. Um nicht nochmals Haussmann mit seinem durch ihn gestalteten Paris zu bringen, können wir bezüglich einem erfolgreichen Umgang mit grossen Bauherren in Zürich selbst fündig werden: Da war der Kampf der Stadt gegen ein banales 500 Meter langes Bürogebäude des Generalunternehmers Karl Steiner an der Sihl. Die Stadt trat in der Ära von Frau Ursula Koch vor Bundesgericht und erhielt recht. Das öffnete den Weg für das heutige «Sihlcity». Erst wurde ein Architekt organisiert, der einer solchen Aufgabe gewachsen war: Theo Hotz formte ein Ensemble aus interessanten Bestandesbauten und kühnen Ergänzungen. Der starke Charakter resultiert aus der gekonnten Kombination von Alt & Neu. Herr Peter Steiner bezeugte an einer Veranstaltung im Cabaret Voltaire vor etwa 20 Jahren, dass der Zeitverlust zwar schmerzlich gewesen sei, die Wende jedoch für alle grosse Vorteile gebracht hätte, auch für seine Firma.

Im Magazin der NZZ am Sonntag 20. Februar 2022 schreibt Felix E. Müller: «Und Odermatt wird als Mittelpunkt des Zürcher Baufilzes die Stadt wie bisher fröhlich bis zur Unkenntlichkeit verdichten». Das Team bestehend aus Stadtrat Odermatt und Stadtbaumeisterin Gügler hat das Wachstum nicht im Griff.

Wachstum muss gestaltet sein, es darf nicht den Investoren überlassen werden.  

In Europa bedeutet «Stadt» schöpferische Zusammenarbeit.

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