Mit dem Franklinturm der SBB haben wir in Oerlikon ein ideales Beispiel für einen Baustein der energieverschwendenden «Stachelstadt»: Wenig Volumen in der dünnen Lamelle, aber viel Oberfläche. Dass bedeutet viel Energie zum Heizen, zum Kühlen zum Bauen und dann jahrzehntelang im Betrieb. Wie Autos mit energetischer Klassierung A, B, C, etc. sind die Energielabels für Gebäude im Kommen. Sie werden innert Kürze für die Bewertung und die Handelbarkeit der Immobilien Eckpunkte sein.
Die grosse Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site ist stolz auf ihre neue Geschäftsimmobilie «Yond» an der Albisriederstrasse – nicht zuletzt, weil sie einen günstigen Energiekoeffizient aufweist. Es handelt sich um vier würfelförmige Kuben im urbanen Flachbau – ein gutes Beispiel für Verdichtung in der Horizontalen.
Der urbane Flachbau «Yond» spart Jahr für Jahr.
Der aufragende Franklin-Turm verschwendet Jahr für Jahr.
Und wild Aufragendes passt nicht in eine europäische Stadt.
Vielleicht geht es den aufragenden Türmen wie den amerikanischen Strassenkreuzern: bald interessiert sich niemand mehr dafür. Bei der Lebensdauer eines Autos ist das verkraftbar, doch ein Gebäude «lebt» 50 – 200 Jahre.
Das Zürcher Amt für Städtebau sollte jetzt damit aufhören, unsinnige Bauweise mit Ausnützungsgeschenken unter Umgehung der Bauordnung zu fördern.