Souverän baut Paris weiter und hat sich mit der ausgelagerten Défense schon 1967 organisiert und bewahrte damit seinen berühmten offenen Himmel. Damit blieb die Stadt punkto Beliebtheit an der Spitze der Welt. Paris weist 4-fache Einwohnerdichte von Zürich auf. Trotzdem meint Zürich in Hochhäusern dilettieren zu müssen. Bisher mit bis zu 80 Metern. Im Februar – durch Indiskretion offengelegt – ist in den Studien zur Revision des Hochhausleitbilds bereits konkret über 250 Meter «nachgedacht» worden. Das Team mit den 250 Metern erhielt den Zuschlag. 2019 – zu Beginn – wurden die Wettbewerbsteams auf Hochhaustauglichkeit geprüft. Die Frage «Ob überhaupt?» hatte keine Chance. Heute stellen wir fest, dass Hochhäuser alleine aus Gründen der Ökologie nicht mehr gebaut werden dürfen.
Die Brille muss gewechselt und das Oberstübchen neu vermessen werden*. Es winkt der offene Horizont und die Befreiung aus der zunehmenden visuellen Einkerkerung. Ob das Amt für Städtebau den Mut hat, die neue Situation zu erkennen? Ob Stadtrat André Odermatt den Mut hat, jetzt das Steuer herumzuwerfen?
* der schöne Ausdruck stammt von Benedikt Loderer, dem bekannten «Stadtwanderer»