Es gibt noch Schwingungen, denen nicht Ausdruck gegeben worden ist. Darum dieser Nachtrag zur Veranstaltung im KOSMOS vom 28. März 2022:
Jürg Lenzi berichtete aus dem Publikum in seinem Votum von der englischen Nachkriegserfahrung. Der Zerstörung von Bausubstanz und der Einwanderung aus dem ehemaligen Empire wurde mit sehr genauen Studien geantwortet, bevor im grossen Massstab gebaut wurde. Das Kostenargument stand im Vordergrund. 4-6 Etagen seien finanzierbar, alles darüber sei allenfalls für die Spekulation. Dass mit 2-4 Etagen im Reihenhaus mit Garten grosse Dichten erreicht werden können, ist bei uns seit etwa 1911 (Ausstellung Gartenstadt im Kunstgewerbemuseum Zürich) bekannt. Das war ein längeres Statement, trotz Aufforderung nur eine Frage zu stellen.
Und dann kam, sympathisch, die erstaunte Frage von Katrin Gügler «ohne Hochhäuser?»
Die Dramatik kann nicht überschätzt werden. Im Hin und Her über Hochhäuser öffnete sich plötzlich ein Fenster mit Aussicht auf eine Stadt ohne Hochhäuser. Die Hochhausstudien wurden bekanntlich am 2. Februar offengelegt. Von bis zu ¼ Kilometern Höhe war darin die Rede. Es wäre denkbar, dass nach den versprochenen nachträglichen Studien zu Ökologie und Soziologie der Spuk mit den Hochhäusern vorbei wäre und der viel europäischere verdichtete, urbane Flachbau das Rennen macht.
Bild: Siedlung Hornbach, Zürich