Es kommt zu einem KOSMOS 3, denn 2 war optimistisch und eröffnete die schöne Perspektive, dass Ökologie und Soziales vielleicht bereits im Amt das Überschiessen mit den an die Öffentlichkeit gebrachten eher peinlichen Hochhausstudien erledigen würde. Das wäre für die Stadt Zürich im offenen Gletschertal das Richtige und Wünschbare. Alle wären zufrieden, ausser vielleicht einzelne Grossinvestoren.
Was aber auch von Amtsseite gesagt wurde und deshalb nicht untergehen darf: Infolge des Verdichtungs- und Höhendrangs sei die Bau- und Zonenordnung – das ist der bauliche Grundkonsens, der für alle gilt und deshalb unkompliziert für Gerechtigkeit sorgt – oft ein Hindernis. Man könne ja nicht für jeden Fall einen aufwendigen Gestaltungsplan ausarbeiten. Deshalb könne das künftige Hochhausleitbild einen neuen Rahmen darstellen. Damit würde aber, das sagt jetzt «zuerivitruv», endgültig ein Weg zur Umgehung der Bau- und Zonenordnung institutionalisiert. «Endgültig», weil bereits in der bisherigen Praxis die BZO oft ausgehebelt worden ist. Das nächste prominente Beispiel ist das Projekt Heinrichstrasse der TELLCO, wie im Posting vom 20. Januar beschrieben. Es wird bald in eine gemeinderätliche Kommission gehen und dann im Gemeinderat selbst zur Abstimmung gebracht. Zur Erinnerung: Das Planungsmittel «Gestaltungsplan» würde dazu missbraucht, die geltende, bereits hohe Ausnutzungsziffer von 230 im Kreis 5 auf Hong Kong-artige 450% zu erhöhen. Ein nicht gangbarer Weg, weil dann aus Gerechtigkeitsgründen der nächste Nachbar das selbe beanspruchen könnte – ein KO für die BZO und ein KO für unsere Stadt.