«Stoppelfeld» ist in der Veranstaltung KOSMOS vom 28. März zum Begriff geworden. Gemeint ist damit der unorganisierte Wildwuchs von Hochhäusern in Zürich. Gleich drei Votantinnen haben ihn in dieser kritischen Absicht verwendet. Das Stoppelfeld ist durch den Erlass der Hochhauszonen vor 20 Jahren entstanden. Dass das Stadtbild auf diese Art chaotisch wächst ist aber erst heute zum Begriff geworden.
Kaum ist dieser Bewusstseinsprozess erfolgt, zündet das Hochbaudepartement die nächste Stufe der Rakete: Die am 2. Februar durch den Tages-Anzeiger enthüllte Testplanung für die Revision der Hochhausrichtlinien. Wie wir bereits wissen, sollen Höhen von bis zu 250 Meter erklommen und auch vor Ufern an See und Limmat kein Halt gemacht werden.
“zuerivitruv” sieht sich verpflichtet, in die Zukunft zu extrapolieren, damit wir nicht ein weiteres Mal übertölpelt werden. Da inzwischen Energiefragen und Ökologie in den Vordergrund gerückt sind, wird die herrschende kommerzielle Einäugigkeit verdrängt werden. Es gilt eine neue Balance zu finden. Erstmals kommt dabei in energetischer und ökologischer Hinsicht der Stadtkörper als Ganzes ins Visier. Tut man dies, sind die «Visionen» des Hochbaudepartements von vornherein als unbrauchbar entlarvt, denn die Addition von in den Himmel ragenden Stacheln führt im Ganzen zu einer «Stachelstadt». Eine solche Stachelstruktur ist im Winter wegen ihrer grossen Oberfläche schwer zu heizen und im Sommer schwer zu kühlen. Wir würden auf hunderten von Energieschleudern sitzen. Grund genug, dieser verfehlten Planung den Stecker zu ziehen.
Die «Stachelstadt» ist die energetisch unsinnigste aller urbanen Formen. Die odermattsche «Stachelstadt» ist die falsche Medizin für Zürich!