Manhattan aus energetischer Hinsicht

Bewundern und erleiden von Manhattan: Eine «Stachelstadt» verbraucht mehr Energie als eine Stadt im verdichteten urbanen Flachbau. Ursprünglich nährten thermische Kraftwerke im Winter ein Dampfnetz in den Streets und Avenues von Manhattan. Bis in hohe Stockwerke hinauf wurden Heizkörper versorgt und Überschuss entwich Ventilen in Strassenmitte. Für Fremde eine gespenstige Atmosphäre: Weisser Dampf inmitten von rauchgeschwärzten Türmen. Im Sommer blies der Westwind gelbe Luft von den Thermischen Kraftwerken der Con Edison aus New Jersey nach Manhattan herüber. Je heisser desto schneller drehten die Räder der horizontalen Grossventilatoren der Klimaanlagen auf den flachen Dächern der neueren Wolkenkratzer. Beispiel: Chase Manhattan Bank in Downtown (Bild). Diese Abwärme wurde der allgemeinen Atemluft mit noch mehr °C zur Verfügung gestellt. Die begehrte Weltberühmtheit und Grossartigkeit von New York verlangte täglich ihren Preis. Das eine Defizit fütterte das andere und zusammen schaukelten sie sich hoch.

Was lässt sich daraus lernen?: Wir müssen in der Schweiz damit beginnen, im Massstab der ganzen Stadt zu denken. Alles ist ökologisch und energetisch neu zu überdenken.  «Stachelstädte» haben von vornherein eine Zwei am Rücken. Die ehemals geheim gehaltenen odermattschen Wolkenkratzerpläne für Zürich können getrost wieder in der Schublade verschwinden.

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