Zu diesem grünen Abschnitt von Jan Gehl passt die Story, dass Zürich vom wilden Wuchern der ersten Generation Hochhäuser schon in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts genug hatte. Der nächste bevorstehende Eingriff war damals das Hochhaus der Emserwerke – ohne ausgewiesenen Architekten im Werk konzipiert. Beides zusammen brachte 1984 das Fass zum überlaufen. Sie sehen das Inserat zur Abstimmung. Das Referendum wurde zum Erfolg und es resultierte ein Hochhaus-Ausschlussgebiet für die Innenstadt. See, Flüsse und Hügelzüge wurden nicht weiter optisch belastet. Auf englisch: «No more visual noise».
Bis zum Erlass der ledergerberschen Hochhauszonen im Jahr 2001 herrschte wieder der urbane Flachbau. Danach ist das von der Administration Martelli und heute Odermatt geförderte «Stoppelfeld» herangewachsen. Es bringt, wie im letzten Posting schon gesagt, sowohl die städtebauliche Symbolik als auch die Ästhetik in der schönen Stadt des offenen Gletschertals durcheinander. Kommt heute noch Energie und Ökologie ins Spiel, darf der Gebäudetypus des Hochhauses «alles in allem» nicht mehr weitergeführt werden. Stadtästhetik und Ökologie reichen sich die Hand!
P.S., die linke Zürcher Zeitung, Nr. 22/22, 3. Juni 2022, Seite 12 www.pszeitung.ch
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