Ideen für Zürich Nr. 2: Kühlende Alleen für das Kunsthaus

Wie ein gerippter Heizkörper bietet sich die Rämistrassenfassade des Chipperfieldbaus den horizontal auftreffenden Strahlen der aufgehenden Sonne dar. Den ganzen Morgen lang. Erst am Mittag kommt die Platzfassade dran. Auf dem breiten Trottoir der Rämistrasse findet – wer diese morgendliche «Saharazone» bewältigen will oder muss – ein paar Elektrohäuschen und gleissende Autodächer.

Im letzten Posting haben wir vom bekömmlichen Einrichten in der europäischen Stadt gesprochen sowie dem dazu gehörenden Schatten und Rauschen der Blätter. Warum kommen wir denn um den Chipperfieldbau des Kunsthauses herum so nackt, ungeschützt und trostlos daher? Lassen wir einmal die durch den Verkehr bestimmte Platzseite aus dem Spiel. Ungeschickt, aber unabänderlich ist die Tatsache, dass beide Seitenfassaden trotz sehr unterschiedlicher Bedeutung ihrer Strassen ähnlich breite Trottoirbereiche aufweisen. Doch das Museum lässt sich jetzt nicht mehr verschieben. Die Rämistrasse als die Zürcher Ringstrasse verdiente 1 – 2 Reihen von Alleebäumen. Auch die Kantonsschulstrasse könnte von Bäumen gewinnen. Weiter oben hat die ETH bereits vor etwa 20 Jahren ihr nobles Ringstrassendasein erkannt und die Bäume nachgeholt. Wenn die städtebauliche Logik und eine sommertaugliche Begrünung sich ergänzen, sollte jetzt in der Klimakrise gehandelt werden. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert