38,1° C

NZZ-Titel 38,1°C.  Es gibt seit etwa 20 Jahren einen Heissluftkanal von der Sahara westlich der Alpen vorbei nach Frankreich. Als «zuerivitruv» in einem Hitzejahr auf der Autobahn nach Westen fuhr, huschte ein Overheadsign über ihn hinweg. Die Message in grossen Leuchtbuchstaben: «Attention, fortes températures! – pensez à vos proches!». Es waren damals 40°C. Gemäss obiger Zeitungsmeldung ist der diesjährige Hitzestrom inzwischen bereits bis nach London gelangt. 

Die stark durchgrünten Stadtquartiere im verdichteten urbanen Flachbau gewinnen jetzt ultimativ an Aktualität. Alles Überragende, das sich aus dem Schutz der Bäume löst, wird langfristig zum Investitionsrisiko für die Investoren. Die Bausubstanz gleisst ungeschützt in der Sonne. Es kann sich auch zum Klimadebakel aufschaukeln, wenn wir jetzt nicht aufpassen: Alles Aufragende bremst die Durchlüftung der Stadt. Zürich ist hier mit seiner sommerlichen Schwachwindigkeit in besonderem Mass anfällig. Auch rettende Fallwinde von Üetliberg, Zürich- und Käferberg werden ausgebremst. Solch aufragende Volumen bezeichnete die Stadt Graz in ihren Klimastudien «Strömungshindernisse». Dies bereits im Jahr 2000 – also vor 22 Jahren! In dieser Zeitspanne hat die Stadt Zürich mit dem Bau von Strömungshindernissen «tüchtig» zugelegt. Das versinnbildlicht der inzwischen gängig gewordene Begriff «Stoppelfeld» bestens. Das Erstaunliche: Diese Stadtverwaltung wagt es, dem Gemeinderat im Herbst eine Planung für die Vergrösserung der Hochhauszonen vorzulegen und darin enthalten erst noch eine spezielle Zone mit Höhen von 250 Metern. Eine drei Kilometer lange Wand mitten durch Zürich West.

Ein Kommentar zu “38,1° C”

  1. Die ETHZ sollte eine EU-weite Standards-Initiative starten bezüglich Reduktion der Hitzeprobleme in Städten plus Einhaltung von CO2-Vorgaben bei Neubauten, die Hochhäuser automatisch als untaugliche Städtebaumassnahmen verbieten würde.

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