Wir mäandrieren ein wenig und lösen uns aus der Hitze der letzten Postings indem wir uns der Frage der Grauen Energie zuwenden. Ein Beispiel aus der Zürcher Altstadt soll sie uns näherbringen. «Graue Energie» ist alles was an Energie ins Gebäude gesteckt wird; von der Baumaterialgewinnung über den Antransport bis zur Konstruktion. Abbruch und Neubau ist in der gebauten Stadt energetisch gesehen der schlechteste Fall: Der ehemalige Input wird vernichtet und der Neubau bedingt neuen Input.
Sehen Sie an diesem unkonventionellen Beispiel, was werden kann, wenn auf Abbruch verzichtet wird. Ein verkümmertes Ökonomiegebäude, das einem Stadtpalais an der Kirchgasse diente, wird revitalisiert. 1830 erstellt, 1938 kümmerlich umgebaut ist durch gezielte Eingriffe 2005 diese vielseitig nutzbare Bogenhalle entstanden. Anfänglich diente sie als Empfangsraum, heute einer Firma. Die eingefügte Stahlbrücke erschliesst Galerieteile, deren Querträger ersetzen die 1938 beschädigten Zugstreben der Bögen.
Die Idee: Das Gebäude wird durch die Jahrhunderte weitergereicht und periodisch saniert und angepasst. In Zürich war das Möbelgeschäft «Neumarkt 17» im Jahr 1964 der Pionier.