Beide Spickel haben Jahrhunderte von Bedeutung für Zürich und für Paris. In Zürich war es ursprünglich Pflanzplatz und sonntäglicher Auslauf ausserhalb der Stadtmauern. Die baumbestandene Promenade erstreckte sich entlang der Sihl bis in die Gegend des heutigen Adliswil. Der Spickel in Paris ist Brückenstopp und eine dreieckige Wohnanlage – Place Dauphine – beides durch König Henri IV um 1600 angeregt. Er ist auch für die quadratische Place des Vosges im Marais verantwortlich.
In Zürich öffnete um 1900 das damals neue Landesmuseum seine Arme zum Platzspitzpark. Ein baumbestandener Bogen im Park nahm die breite Freitreppe aus dem Hof des Museumsbaus auf. Ein grossartiges Zusammenspiel von Architektur und Grünraum. Etwas mehr als hundert Jahre später, 2016, wurde mit dem Annexbau des Landesmuseums alles wieder zugemauert und Zürich errichtete mit dem Erweiterungsbau erneut eine Stadtmauer am Park. Damit sind wir auf 1648 zurückgefallen, als der Bau der barocken Mauer begann.