Will die Gentry jetzt tatsächlich abgehoben in Hochhäusern leben? Angesichts des Booms könnte man das meinen. Effektiv ist das aber vor allem ein lukrativer Sport der Grossimmos. Sie haben gesehen, dass über der 7. Etage mit einem nach oben zunehmenden Zuschlag Aussicht teuer verkauft oder vermietet werden kann. Sie haben auch bemerkt, dass jedes Hochhausprojekt – ob es ins Stadtbild passt oder nicht – vom Amt für Städtebau und dem Segen des Baukollegiums gutgeheissen wird. Das führt natürlich zu einer Art «Torschlusspanik solange es noch geht».
Da Hochhäuser 20-40% teurer sind kann sich das nur die «Gentry» leisten. Es können auch Expats sein, denen die Company die (unerschwingliche) Miete zahlt. Ob die Gentry (die Gutsituierten) so isoliert und abgehoben wohnen will, ist – wie die letzten Postings zeigen – überhaupt nicht erwiesen. Sie wurde auch nicht gefragt. Die Grossimmos setzen ihnen – solange die Behörden bewilligen – nichts anderes vor. Das geht natürlich nur so lange bis die nächsten Türme die lukrative Aussicht zubauen. Dieses Schachmatt für die Spekulation ist gleichzeitig auch Schachmatt für unser Stadtbild. Das müsste einer verantwortungsvoll vorausschauenden Behörde eigentlich bewusst sein.
Wir haben da einen Selbstläufer, der Stadtbild und Nachbarschaften zunehmend zerstört. Dazu kommt noch das Zuviel an Grauer Energie und Betriebsenergie des Hochhauses. Wie lange schaut der Zürcher Gemeinderat noch diesem Spiel unserer Behörden zu?