Viva Europa – Rob Krier

Rob und Leon Krier sind Brüder – in den letzten drei Postings hiess es Leon statt Rob – ein aufmerksamer Leser meldet die Verwechslung – «zuerivitruv» dankt und entschuldigt sich.

1889 publizierte Camillo Sitte in Wien «Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen». Er legte damit das Fundament für einen wertvollen europäischen Städtebau. Diese Ideen hat Rob Krier in der Postmoderne wieder aufgenommen und mit den beschriebenen Realisierungen in Berlin und Potsdam umgesetzt. Und das nach der lange dauernden Epoche der Moderne. Das sind architekturhistorische Stränge, die nebeneinander und gegeneinander existieren und vergehen. Es ist denkbar, dass der neue Vektor der Ökologie eine hoffentlich erbauliche Synthese unter Einbezug der besten Teilen macht.

Rob Krier hat grosse Verdienste in der menschlich und ästhetischen Leere der auslaufenden funktionalen Moderne wieder raumbildenden Städtebau eingeführt zu haben. Darin lässt sich das Leben besser einrichten als zwischen monströsen Kolossen die in die Breite, in die Höhe oder beides zugleich gehen. Nach diesen disruptiven Tendenzen denkt er wieder an die Stadt als Gewebe. 

Wird ans Ganze gedacht, müsste der einseitige «Investorenstädtebau» mit willfährigen Behörden (Zürich mit seinem Hochhaus-Stoppelfeld) zu einem Ende kommen. Ökologie ist mit dem Muster des europäischen Stadtbilds (verdichteter urbaner Flachbau, wie z.B. in Paris) besser umzusetzen als ein Stoppelfeld von Hochhäusern und bietet zudem noch die bessere Lebensqualität. Auch für die Investoren ergäbe sich dann ein sinnvolleres Betätigungsfeld.

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