«Nicht so schlimm» war erstaunlicherweise der Ton des Tages-Anzeigers zum Entwurf für die Revision der Hochausrichtlinien, die ursprünglich 2001 erlassen wurden. Stadtrat André Odermatt sagte dort, dass man die Höhenlimite von 250 Metern (Dubai-Zone) entfernt habe, da sowieso nicht so hoch gebaut werde. Effektiv kann ohne Limite jede Höhe gebaut werden; ein Burj-Khalifa beispielsweise. Solche Verharmlosungen bringen uns nicht weiter. Die letzten zwanzig Jahre haben das chaotische «Stoppelfeld» gebracht: Zürich ist jetzt auf bestem Weg zur hässlichen Stadt – dort, wo London bereits angelangt ist. Wer hätte das vor zwanzig Jahren gedacht?
Also wollen wir dieses Mal versuchen, besser vorauszudenken: Unendliche Bauhöhe auf 3.5 Kilometer Länge kann heissen, dass in unserem schönen offenen Gletschertal auf dieser Strecke eine «Wand» mitten in der Stadt entsteht. Das letzte Posting zeigt Ihnen das schwarz schraffierte Band auf dunkelblauem Grund. Die Türme würden sich in den nächsten zwanzig Jahren Stück um Stück zur «Wand» verfestigen.
Fazit: Das «Stoppelfeld» wächst kräftig weiter und gleichzeitig würde das Wachstum einer gigantischen «Wand» beginnen. Mit der Zeit würde das Stadtgebiet zwischen den Hügelzügen in zwei Hälften geteilt. Zusammen könnten das «Stoppelfeld» und die «Wand» unsere Stadtquartiere ganz schön in den Schwitzkasten nehmen. Der Aargauer Maler Hans-Rudolf Fitze hat dazu das passende Bild bereitgestellt.
Siehe auch P.S. vom 9. Dezember: «Von 250 Meter hohen Hochhäusern, wie sie im Schlussbericht zur Testplanung vorkommen, ist keine Rede mehr – was aber nicht heisst, dass sie nicht gebaut werden können: Trotz der genannten drei Stufen sind auch Hochhäuser möglich, die über 80 Meter hoch sind – und ob es dann 85 Meter werden oder 250, spielt keine Rolle.»