Sie sehen ein Haus, das den Baum zum natürlichen Bauteil macht. So weit geht Prof. Ferdinand Ludwig an der Technischen Universität München mit seiner Forschung. Wollen wir aus der Epoche der energetisch und klimatisch ungünstigen Zementburgen in Hochhausform ausbrechen, brauchen wir einen neuen Kompass. Es ist die Verbrüderung von Baum und Haus und damit verbunden die Bodennähe des Wohnens. Wir müssen nicht so weit gehen, wie Prof Ludwig mit seinem Platanenkubus.
Es geht vielmehr darum, Baum und Haus zusammenzudenken. Das beginnt auf dem Grundstück, wo sich Bäume durch Beschattung der Hitze entgegenstellen, aber im Winter – nach dem Blattfall – die Fassaden von der Sonne temperieren lassen. Dieser Sachverhalt ist ein noch kaum erkanntes Geschenk der Natur. Damit die Symbiose funktioniert, sollten die Partner ähnliche Höhen erreichen. Das sind dann 4-6 Etagen. Und im öffentlichen Grund – im Strassenraum – gibt es die klassische Allee. Es gibt aber auch schon bewachsene Gerüste, wie der MFO-Park in Oerlikon zeigt.
Grosses Bild: Tages-Anzeiger 6. März 2023, kleines Bild: Zementburgen in Zürich West