Sie bauten ein sinnliches Stadtgewebe

Aus der Luft sieht das Londoner Viertel Notting Hill etwas gar grün aus, um als Beispiel für dichtes Bauen herangezogen zu werden. Doch das Luftbild täuscht, denn es handelt sich nicht um Einfamilienhäuser, sondern durchwegs um 3–5geschossige Bauweise. Wie wir es von den Briten nicht anders erwarten, wollen sie auch bei Dichte noch den direkten Bodenbezug. 

Das drückt sich so aus: Auf der öffentlichen Seite zur Strasse hin erheben sich gepflegte Fassaden mit Säulen-Porches. Die hintere Seite ist freier, individueller oder gar nicht gestaltet und steht in Beziehung zu den Gärten. Der jeweilige Quartierplan hat schon vor der Parzellierung Bögen und Gegenbögen eingebaut bekommen, was die Fassaden mit ihren Porches noch besser zur Geltung bringt. «Pembroke Crescent» (Gipfeli) heissen dann solche Adressen. Wir sehen: Viele Aspekte wurden zur Synthese gebracht. Damit ist eine hohe Stufe von Zivilisation erreicht worden. Städtebau ist eine Kunstform, die kluge Köpfe verlangt.

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