Umgebungsbezug im Stadtgewebe

Grosse Weidelandbesitzer, die Thornhill-Familie verkaufte nicht – sie wurde, hier im Fall des Thornhill Square um 1850, zum «Developer». In einer Wachstumsphase von London entwickelten sie ihr Weideland zu einem wertvollen Beitrag, der das Stadtgewebe interessant macht: Ein «Crescent» verbindet sich mit einer konischen Dattelschachtelform. Wie im letzten Posting gesagt: «Städtebau ist eine Kunstform, die kluge Köpfe verlangt». Hier sogar von privater Seite. Die Landbesitzer stellten sich vor, was der Käuferschaft gefallen könnte. Sie schafften Identität, um gut zu verkaufen zu. Im grossartigen Gesamtkonzept sind die Fassaden zu Strasse und Nachbarschaftspark hin streng und auf der Rückseite «casual». Das Beste von allem: Das gute Leben im intensiven Bodenbezug – vor und hinter dem Haus!

Sind wir in Zürich im 21. Jahrhundert auch in der Lage, eine hohe Stufe von Zivilisation zu schaffen? eine eigene Baukultur? oder nur noch amtlich unterstütztes Silowohnen in isolierten Türmen?

Ein Kommentar zu “Umgebungsbezug im Stadtgewebe”

  1. Ein ausgesprochen spannendes Beispiel: Es zeigt exemplarisch eine gelungene Transformation von Weide- zu Stadtlandschaft ohne dabei in ein romantisierendes Imitieren eines Arkadiens zu verfallen. Es ist ein eindrückliches Beispiel für ein frühes, tiefes Verständnis von Bau- und Landsschaftskultur.

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