Baumtunnels

Ist es Chinon, ist es Blois, Orléans oder Auxerre? Bäume spielen in der französischen Stadtgestaltung eine grosse Rolle. Ihr Platz ist unbestritten. Was wir schon oft in Paris mit Baum und Boulevard im Gleichschritt gesehen haben, ist im ganzen Lande mindestens so lange Tradition. Die Stadt wird mit dem Baum weich und poetisch gemacht. In Chinon, wo wir hier in den Bildern sind, sehen wir die Ortseinfahrt in Form eines grossen Baumtunnels. Einmal drinnen und einmal von oben, von der mittelalterlichen Burganlage aus. Es ist rührend, zu sehen, dass selbst kleine Orte grüne Empfangstunnels der freien Landschaft entgegenstrecken. Das hat mit Stolz und Würde zu tun. 

Baumtunnels entstehen durch wachsenlassen. Platanen bieten Schatten und Helligkeit zugleich. Die Tradition ist heute mit der Klimaerwärmung ein Vorteil. Im Hotel musste «zeirivitruv» von Höchsttemperaturen von 32°C in den Siebzigerjahren hören und von bis zu 40°C heute. Bäume haben, gehört neuerdings zum Tafelsilber einer Stadt.

Zürich sollte nicht verzweifeln, denn es gibt Ansätze. Die kurze «Baumkathedrale» am Beginn der Quaianlagen am Bellevue und die Allee an der Stauffacherstrasse beim Bullingerplatz. Nicht zu vergessen der Platzspitz mit seinen Platanen.

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