Der Nachbar lässt keine Ruhe und es kommen noch mehr Nachbarn bis die Aussicht verstellt ist. Diese Nachbarn gehen nicht mehr fort, denn sie sind gebaut. Der Vorgang der endgültigen visuellen Verstopfung kommt einem städtebaulichen Schachmatt gleich. Auch für den Investor geht die Rechnung nicht auf. Sein Kalkül ist der Verkauf der Aussicht. Im Fall von Büros (wie hier am Beispiel des Flatiron-Building in New York) zieht die Überlegung zwar nicht so stark – im Fall von Wohnungen jedoch schon. Mit der verbauten Aussicht ist es der Krug, der zum Brunnen geht, bis er bricht. Und für die Öffentlichkeit ist bis dann das Stadtbild ruiniert.
Ist es richtig, wenn die europäische Stadt Zürich ihr Hochhausleitbild jetzt neu auflegen will, statt einen Marschhalt einzulegen? Mit dem Vorschlag der Zürcher Baubehörde, das Hochhausleitbild zu erneuern entsteht die ausgezeichnete Gelegenheit, es abzulehnen. «zuerivitruv» hofft auf eine lebhafte Debatte im Gemeinderat.