Die Zukunftstauglichkeit von Hochhäusern ist grundsätzlich in Frage gestellt. Wie im vorangegangenen Posting angekündigt, hier die kurze Zusammenfassung auf Deutsch. Das wissenschaftliche Papier der Universitäten Cambridge und Boulder Colorado berücksichtigt die weltweite Bevölkerungszunahme und die Erkenntnis, dass Städte die grössten Treibhausgasemittenten sind.
Erstmals wird Dichte von der Gebäudehöhe entkoppelt. Wenn, wie bisher geglaubt wird, grössere Höhen brächten mehr Dichte, wurde die Energie- und Emissionsfrage ausser Acht gelassen. Das weltweit bedrohendste Probelm ist jedoch das Total der Treibhausgasemissionen. Darum werden sie in dieser Studie zum Hauptkriterium gemacht. Wo liegt das Optimum im Städtebau? Die «Stachelstadt» aus Hochhäusern mit ihrer Energieverschwendung im Bau und Betrieb ist es nicht. Diese ursprüngliche Büro-Bauform hat fürs Wohnen auch zu grosse Nachteile. Die Studie zeigt, dass bei zunehmender Gebäudehöhe – ungeachtet der Dichte – die Menge der produzierten Treibhausgase höher liegt. Die Gebäudehöhe hat einen entscheidenden Einfluss auf die Emissionen, während dem das für die Dichte nicht der Fall ist. Anzustreben ist deshalb die Verdichtung ohne Zunahme der Bauhöhen. Das Rezept heisst: «high density / low rise». Diese herausgegriffenen Zahlen bringen Erstaunliches zutage:
Central Paris: max. Dichtefaktor 62.6
Midtown Manhattan: max. Dichtefaktor 54.5
Konklusion: Höher bauen ist nicht raumsparend, führt aber zu erheblich höheren Treibhausgasemissionen.
Zur Zeit der vorgeschlagenen Revision des Hochhausleitbilds können jetzt viele der sich stellenden Fragen erstmals wissenschaftlich beantwortet werden.
Zugang auf Internet: Decoupling density from tallness in analysing the life cycle greenhouse gas emissions of cities (Eingabe der ersten 4 Worte genügt)