Eine kleinere Hitzewelle ist dran, uns zu überfallen. Glücklich, wer in einer solchen Strasse – hier im Quartier Unterstrass – wohnt. Dass tief wurzelnde Grossbäume nicht nur Schatten, sondern durch Verdunstung auch Kühle bringen, ist in diesem Newsletter eine bekannte Tatsache. «Moderner Städtebau in Zürich 1900 bis 1940» heisst das Buch von Daniel Kurz. Darin sind diese um den 1. Weltkrieg bebauten Quartiere als dicht bezeichnet. Für uns interessant ist die Einfügung der Bäume zwischen den Gebäuden nahe am Trottoirrand. Selbstredend sind schlanke und aufragende Bäume, einschliesslich Thujas und Tannen gewählt worden. Ein Teil des Erscheinungsbilds ist also durch das Gesetz entstanden – das ist die grossen Dichte durch kleine Gebäudeabstände und grosse Bautiefen – der andere Teil durch Baumpflanzung und die Jahrzehnte des Wachstums. Was noch vor wenigen Jahren ein Zuviel war, wird heute als Hitzeminderung hoch geschätzt. Bei dieser Dichte finden die Spielplätze bei spitzwinklig einmündenden Strassen in Restdreiecken des Parzellierungsplans statt, vor allem aber in den erst kürzlich sowohl freigegebenen als auch optimierten Schulhausarealen. Dieses wertvolle Stück Stadtgewebe, in dem Haus und Baum gleich hohe Partner darstellen, steht heutzutage als dicht und lebenswert da. Was für ein Kontrast zu den im letzten Posting gezeigten, der Sonne ausgelieferten «Zementburgen» von Zürich West.