Sechs Postings zurück hörten wir vom urbanen Quadratraster Barcelonas aus dem Jahr 1860. Im letzten Posting ging es darum, dass sich Zürich aus Klimagründen von den Investorenzwängen (Hochhaus) löst und auf den dichten urbanen Flachbau umstellt. Hier ein Beispiel, wie sich in der wohl dichtesten Stadt Europas Beeindruckendes machen lässt, wenn die städtebaulichen Regeln (Baulinien / Höhenbeschränkung) einmal klar sind. Vernünftige Städtebauregeln können einen guten Nährboden für die Entfaltung der urbanen Fantasie bieten.
Im Rand eines der Gevierte («Illa» = Insel) erwarb die Familie Milà eine Parzelle und beauftragte Antoni Gaudi mit einem Wohnhaus. Was er 1912 aus dem Auftrag machte, ist längst weltbekannt. Nicht nur die undulierende Fassade und die bewegte Dachlandschaft geriet exaltiert, die Grundrisse waren fliessend und im Untergeschoss wartete schon damals eine kreisförmige Tiefgarage.
Die Stiftung der Caixa de Catalunya (die ZKB von Katalonien) hat die Liegenschaft übernommen, renoviert und macht eine Wohnung, den Estrich und die ganze Dachterrasse dem Publikum zugänglich (Weltkulturerbe seit 1984).
Bilder: Casa Milà als Teil einer Barceloneser «Illa»