Die heute bewundernswerten Leistungen im Städtebau geschahen innerhalb des allgemeinen Stadthorizonts. Hier die Place des Etats von Dijon, der Hauptstadt des Burgunds – durch die Schlacht von Nancy 1477 mit Hilfe des Zürchers Hans Waldmann in die Hände von Louis XI gefallen. Frankreich geduldete sich bis 1668 und drei Louis später um diesen Platz des einverleibten Burgunds mit der halbrunden Place Royale und dem gegenüberliegenden Mäander der Paläste zu gestalten. Zwischen diesem und der grossen Chapelle ist noch der Turm (Quadrat) aus der Zeit von Karl dem Kühnen und seiner Vorfahren zu erkennen – das einzige Bauwerk, das aus dem Stadthorizont ragt.
Es ist schon bemerkenswert, wie es Jules Hardouin-Mansart gelungen ist, die Grossform ins mittelalterliche Stadtgewebe einzuordnen: Wo immer eine Gasse daherkommt, wird mit einem dekorierten Pfeilerpaar für Durchlass gesorgt. Kleinere Zufahrten erhalten einen unauffälligen Torbogen. Von Erstarrung keine Spur: Die Grossform beherbergt heute querbeet alle Nutzungen. Agence de Voyages, Immobilier, Café. Die beiden diagonalen Reihen im Pavé sind Springbrunnen. Man könnte das «die tolerante Grossform» nennen.