Die Moderne beim Doktor

Dieses Posting ist durch einen Artikel von Thomas Ribi (NZZ 10. Juni 2023, S. 37) inspiriert und gebiert daraus Überlegungen zu unserer Stadt. Die Moderne, mit ihrer «Zwangsläufigkeit der steten Verbesserung», sei brüchig geworden, heisst es u.a. darin. Wenn wir eine Klimawende mit Tendenz zur Erwärmung haben und gleichzeitig in Zürich unsere Hanglagen mit Grossbauten verstellen und im heissen Pavé die Luftzirkulation mit Hochhäusern behindern, machen wir keine Fortschritte mehr: Wir produzieren plötzlich Unsinn. Es kommt Widerstand, wo vorher alles unbegrenzt möglich war. Erstmals geht es nicht gradlinig weiter. Jeder weitere Schritt könnte ein falscher sein. Alles, was Überblick bringt, ist gefragt.

Z.B. sagt uns die Physik, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnimmt, als kalte. Damit sind nicht nur Sturzregen und Überschwemmungen, sondern neuerdings auch die im Tessin auftretenden «Grandine» (zerstörerische Hagelkörner) gemeint. Sie durchschlagen Autoscheiben und Ziegeldächer. Die ganze Welt muss fürchten, dass es Florenz mit seinen Museen trifft.

Wir könnten «smart & evolutiv» damit beginnen, alles in die falsche Richtung Treibende zu beenden. «Delete!». Ab jetzt die gröbsten Fehler nicht mehr begehen und der Heilungsprozess beginnt von selbst. Wäre da nicht (endlich) ein umfassendes Konzept unserer Stadtregierung fällig? Der Anteil von Gutgesinnten in der Bevölkerung ist grösser als gemeinhin angenommen. Doch hat in der Stadt noch niemand am Lenkrad platz genommen.  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert