Genf entwickelte sich, wie Zürich, über Jahrtausende in einem offenen Gletschertal. Es gibt den Fluss und den See und sein Üetliberg ist der Salève. Genf ist daran, ein neues Wohnquartier zu entwickeln. Eine erste Etappe mit 670 Wohnungen steht bereits; 2’700 sollen es werden. Es ist ein Parallelfall zu unserem Projekt der Thurgauerstrasse. Dann hört die Ähnlichkeit abrupt auf, denn Zürich setzt auf ein energetisch, klimatisch und sozial veraltetes Hochhauskonzept, während Genf auf durchgrünten urbanen Flachbau mit mehrheitlich 6 Etagen setzt. Die grosszügige Landschaft mit der Silhouette des Salève überlebt den städtebaulichen Eingriff.
An Stelle von solitären Zeilen und Pukthäusern wollten die Architekten eine Struktur aus Wohnhäusern, Aussenräumen, geräumigen Durchgängen, weiten Gassen und Plätzen schaffen. Damit haben wir hier in der Schweiz ein schönes zukunftsträchtiges Beispiel für verdichteten urbanen Flachbau erhalten. Es entsteht lebenswertes Stadtgewebe, bei dem die Wohnungen in einem schön gestalteten Bezug zum gemeinsamen Aussenraum stehen. Die Vielfalt verdankt sich auch dem Umstand, dass vier Büros zusammengewirkt haben.
Bilder: WERK bauen+wohnen, Ausgabe 4 / 2023