Gegenstand dieses wissenschaftlichen Forschungspapiers der Universitäten Cambridge und Boulder Colorado sind einerseits die weltweite Bevölkerungszunahme und anderseits die Erkenntnis, dass Städte die grössten Treibhausgasemittenten sind. Als Messkriterium gilt deshalb das Total der Treibhausemissionen – der treibende Faktor der Klimaerwärmung.
Erstmals wird Dichte von der Gebäudehöhe entkoppelt. Wenn, wie bisher geglaubt wird, grössere Höhen brächten mehr Dichte, wird die Energie- und Emissionsfrage ausser Acht gelassen, denn das bedrohendste Problem ist das Total der weltweiten Treibhausgasemissionen. Sie werden in dieser Studie deshalb zum Hauptkriterium erhoben. Wo liegt das Optimum im Städtebau? Die «Stachelstadt» aus Hochhäusern mit ihrer Energieverschwendung im Bau und Betrieb kann es nicht sein. Diese ursprüngliche Büro-Bauform hat zudem auch zu grosse Nachteile für das Wohnen. Die Studie zeigt, dass in Stadtteilen mit grossen Gebäudehöhen die Menge der produzierten Treibhausgase, ungeachtet der Dichte, höher liegt. Anzustreben ist eine Verdichtung ohne Zunahme der Bauhöhen: «high density / low rise».
Als Ergänzung der Zusammenfassung finden Sie unten den Link zum Original. Zur Zeit der vorgeschlagenen Revision des Zürcher Hochhausleitbilds können jetzt grundlegende Fragen erstmals wissenschaftlich beantwortet werden. Die Erkenntnisse der Studie erlauben es, die Vorlage kritisch zu beurteilen.
E i n l e i t u n g
Wenn überbaute Gebiete die grösste Quelle von Treibhausgasemissionen sind, bringen optimale Nutzung des Raums und effiziente Bautypen grosse Einsparungen.
Bisher wurde die Energiefrage zu eng gefasst. Nötig ist die Berechnung des Energiebedarfs über den ganzen Lebenszyklus von Bauten und Siedlungen: Vom Erz, der Gewinnung und Transport der Rohstoffe, den Bauprodukten, der Konstruktion, dem langjährigen Betrieb, dem Unterhalt und Rückbau. Entscheidend ist die CO2-Bilanz über alles. Auch die Bauform spielt eine grosse Rolle: erdnahe Kompaktheit ist günstig, schlanke Hochhaus-«Stacheln» sind ungünstig. Notwendig ist das Vorhandensein von ausreichend Tageslicht. Die Stadtgestalt kommt erstmals als Ganzes in den Fokus der Forschung.