Architektur versus Städtebau

«zuerivitruv» meint nicht, dass wir jetzt wegen der Polykatoikia nach Athen reisen müssten. Athen ist ein Beispiel für grosse Dichte im urbanen Flachbau und vielmehr noch ein Beispiel für das Verhältnis von Städtebau und Architektur.

In Zürich ist das gründlich durcheinandergraten, denn gewisse überhohe Einzelbauten bringen die Würde des Städtebaus durcheinander. Gemeint ist der Hochhauswildwuchs und sein bedauernswertes Resultat: das hässliche «Stoppelfeld» inmitten von unserem offenen Gletschertal. Es stört die Weitsicht, das Stadtbild und die Nachbarschaft mit dem Zusammenleben. Die chaotische Wucherung ist so weit gediehen, dass jetzt die Architektur des Einzelbaus angesichts der Absenz von Städtebau unwichtig geworden ist. 

Schon der römische Vitruv stellte vor 2000 Jahren den Städtebau vor die Architektur. Sowohl in der zeitlichen Abfolge als auch in der Bedeutung. Es verhält sich ähnlich wie etwa Verfassung und Leben. Urbane Zivilisation heisst einen Modus Vivendi finden, damit es in einer Stadt lebenswert wird und das eine nicht dem anderen schadet – ein kunstvolles Gleichgewicht! Die CO2-Frage wird uns helfen, denn sie kann nicht mehr lange beiseite geschoben werden. Das Resultat wird unter vielem anderem der durchgrünte, verdichtete und urbane Flachbau (4-6 Etagen) sein. 

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