Beton, Stein und Asphalt, das steht für verlorenen Sinn in der Stadtgestaltung. Der Anlass des Bauens besteht hier im Umfeld der Turbinenstrassse – wenige Meter vom Maagplatz des letzten Postings – einzig in der Erstellung von hochformatigen «Containern», die vermietbare Quadratmeter stapeln. Auch die Stadt hat nicht hingeschaut und dieses eindimensional ausgerichtete Denken zugelassen. Das macht unter anderem den schlechten Ruf von Zürich West aus: die Bebauungsart mit wild herumstehenden Hochhäusern. Das Publikum hat die Öde bemerkt und ist verstimmt. Die Verstimmung wird wie die Bauten permanent sein. Man spricht nicht nur von einem verlorenen Jahrzehnt, sondern auch von einem missratenen Quadratkilometer innerhalb der Grenzen der stolzen Stadt Zürich. Die Fotos sind Abbilder des seelisch verkümmerten Stadtteils.
Wenn neue Quartiere für wohnen und arbeiten in den grossen ehemaligen Industriezonen so aussehen, darf damit nicht weitergefahren werden. Bestehende und geplante Hochhausleitbilder sind beiseite zu legen. Auf die weitgehend gescheiterte Planung (das kann in jeder Stadt passieren) muss nach dem Marschhalt eine neue Philosophie folgen. Eine lebenswerte Stadtentwicklung muss das eiskalte Platzieren von «Investitionsbrocken» ersetzen. Der durch das Klima hervorgerufene Paradigmenwechsel erleichtert die Arbeit: Die CO2-Logik hat den Vorrang – klimagerechter Städtebau ist das neue Ziel. Das heisst: «dichte und stark durchgrünte Stadt ohne Hochhäuser». Für das Stadtbild und für die Soziologie des Wohnens sind das gute Nachrichten. Kommt noch das Denken in möglichst selbstgenügsamen Nachbarschaften dazu, geht die Mobilität im gleichen Zug zurück.