Die Ballone für 2024 steigen lassen

Wenig tätige, wenig lenkende «Schockstrarre» war das letzte Wort in der Skizze des Jahres 2023. Das Eingepferchtsein zwischen zunehmenden sich auch der Schweiz annähernden Klimafolgen, der zu oft schädliche Investorenwille infolge fehlender Statur und die Zersplitterung in Amtsstellen. Noch kein Stadt-Wille, der der neuen Situation im grossen Paradigmenwechsel gerecht wird. Beat Metzler hat die abhängende Stimmung im Tages-Anzeiger vom 3. Januar auf seine Weise beschrieben. Bezahlbare Wohnungen stehen auf dem ersten Platz. Die SP kämpft gegen ihren Bauvorstand André Odermatt. Die Baupolitik sei zu investorenfreundlich. Teure Hochhauswohnungen sind keine Antwort auf unser Wohnungsproblem. 

Wir könnten der Verwüstung des Stadtbilds Anfang «24» auch einmal mutig in die Augen sehen. Das bisherige Stoppelfeld, das niemandem wirklich gefällt, wird fast auf alle Ewigkeit an den schwachen Städtebau der letzten Jahrzehnte erinnern. Lassen wir es hinter uns.

«Envol» ist gefragt – Aufbruch. Sogar ein gebündelter Multi-Aufbruch, der etwa so aussehen könnte:

  • Das Amt für Städtebau zeigt uns auf wo Verdichtung möglich ist und wo nicht. Es lässt die Erneuerung der Hochhausrichtlinien fallen («keine Gehege mehr für schädliche Tiere im urbanen Zoo von Zürich»).
  • Mehr örtliche Verbesserungen im «kleinen Städtebau»: Rämistrasse/Kunsthaus, unter der Hardbrücke und im ganzen Limmatraum auch atmosphärische Qualitäten ins Wachstum einbauen.
  • Pflege eines wohnlichen Stadtgewebes an Stelle von isolierten Türmen. 
  • Klares Stadtbild: Offener Horizont in unserem grosszügigen Gletschertal – nur  Bauten von allgemeinem Interesse dürfen aus dem Gebäudehorizont ragen.
  • Städtebau entsprechend der gegenwärtig grossen Bauperiode grösser denken.
  • Jetzt das grosse Einlenken auf Energie / CO2 (Hochhäuser gehören nicht mehr zum Besteck) – und Formulierung des klimagerechten Städtebaus.

Eigentlich sehen wir es alle ähnlich: dem neuen Willen Gestalt geben.

Für die Stadtbelange freuen wir uns auf die Initiative des Stadtrats.

Mit dem Bild aus dem Grand Palais Paris 1914 wünscht «zuerivitruv» allseits ein gutes neues Jahr!

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