Aus dem Fächer der «Envol-Skizze» im ersten Postings dieses Jahres greifen wir das für Zürich neue Thema des «Stadtgewebes» heraus. Google erlaubt uns endlos, europäische Städte diesbezüglich aus der Vogelschau zu betrachten. Es sei an die Postings vom März und April 2023 über die beeindruckenden Londoner Wohnquartiere Kensington, Notting Hill und Chelsea von Anfang des 19. Jahrhunderts erinnert. Hat eine Stadt solche Stufen erreicht, bleibt die Errungenschaft für immer. Städtebau kann deshalb darin bestehen, solche Stadtgewebe zu evozieren. Daraus erwächst die Rollenteilung von Stadt einerseits und privaten / genossenschaftlichen Bauherrschaften anderseits. Zürich hat in dieser Hinsicht in der Vergangenheit einiges geleistet, wenn wir an Hottingen, Unterstrass, Seebach und die Gartenstadt Schwamendingen denken.
Wie wir am 18. und 20. Juli gesehen haben, tun sich Kopenhagen, Paris und vor allem Barcelona darin hervor, ihre Gewebe für heutige Bedürfnisse und klimatische/energetische Bedingungen zu transformieren. Quartiere werden lebenswerter gemacht und im gleichen Zug klimagerechter. Damit sind wir wieder bei ETH-Prof. Werner Jaray, der um 1965 seinen Architekturstudenten sagte, dass es ihre Aufgabe sei, das Ambiente des Menschen zu verbessern. Es geht nicht ums Haus allein, es geht um alles gleichzeitig. Das sind Glücksmomente, die nicht allen Regierungen gelingen. Heute sind sie weniger im Neubau als in der Transformation in den Quartieren zu suchen.