Wir wollen einmal versuchen, unvoreingenommen in die Physik des Verdichtens einzudringen:
- Dubai heisst «alles mit dem Auto» – riesige Flächen fürs Auto – darum müssen Dubais Burj Khalifa & Co. in die Höhe gehen. Türme, ferne Einfamilienhaussiedlungen, Einkaufszentren und Stadtautobahnen heisst das Menu.
- Europa heisst jedoch Dichte im Stadtgewebe, fussläufig in Breite und Höhe der Quartiere und der Gebäude.
Mit CO2 im Visier – ab jetzt das Hauptkriterium des Städtebaus – ist «low rise / high density» der einzig gangbare Pfad, der in die Zukunft führt. «Dubai» fällt mit seinen Maximalwerten für Energie und CO2 ausser Abschied und Traktanden.
«thetransitguy» aus den USA kämpft in seinem Land auf Instagram auf schöpferische Art. Dazu vergleicht er verschwenderische amerikanische Parkplatzvorschriften mit dem Kolosseum in Rom. Der rot umrandete Bereich bezeichnet die Parkierungsfläche, die für die Besucher des Kolosseums US-gesetzlich nötig wäre: 17-fach. Es ist gut, wenn wir an den Turnübungen von thetransitguy teilnehmen und unser Gefühl für Autoverkehr & Stadt daran schärfen. So bequem das Autofahren ist, es verzettelt die Stadt enorm. Es dünnt sie aus, verhindert Dichte und macht die Städte auf Kosten der Landschaft viel zu gross. Ohne Reduktion des Anteils des Autos an der Stadtfläche bleibt «Dubai-Dichte». Das gerät mit dem verdichteten urbanen Flachbau (4-6 Etagen) in Konflikt, der zur Erreichung der CO2-Minderung die geeignete Siedlungsform ist. Die Zeit ist gekommen, das Optimum bei uns in Europa konkret anzusteuern. Das müsste auch in Zürich ankommen.